Das Stromnetz der Zukunft
Die energiepolitischen Ziele der Gegenwart stützen sich auf drei Eckpunkte: Klimaschutz – Bezahlbarkeit – Versorgungssicherheit. Für das Gelingen der Energiewende auf dem Weg zu einem klimaneutralen Stromsystem ist neben dem zügigen Ausbau erneuerbarer Energien und der Stromnetze ein stabiler Netzbetrieb wichtig. Der Grund: Die Energiewende verändert die Stromversorgung in Deutschland grundlegend. Marktteilnehmer und Netzbetreiber müssen jetzt und in Zukunft neuen Anforderungen gerecht werden, um den stabilen Betrieb des Stromversorgungssystems und damit Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Klimaschutz
Bezahlbarkeit
Versorgungssicherheit
Transformation der Energieerzeugung
Traditionell übernahmen konventionelle Kraftwerke die Hauptrolle bei der Bereitstellung von Systemdienstleistungen, die für einen stabilen Stromnetzbetrieb unerlässlich sind. Aufgrund der Umgestaltungen in der Energieerzeugung müssen diese Aufgaben künftig verstärkt durch andere Erzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsanlagen erbracht und das Aufgabenspektrum der Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien weiterentwickelt werden. Mit dem beschleunigten Ausbau von Photovoltaik und Windkraft als wichtige Säule der Stromversorgung der Zukunft kommt diesem Anpassungsprozess eine besondere Bedeutung zu.

Das deutsche Stromnetz: vom Hochspannungsmast zur Haushaltssteckdose
Deutschland verfügt über ein gut ausgebautes und verzweigtes Stromnetz. Es ist unterteilt in Übertragungsnetze – hier wird der Strom mit Höchstspannung transportiert – und Verteilernetze, über die Haushalte, Gewerbe und Industrie in den jeweiligen Regionen mit Strom versorgt werden.
Übertragungsnetz: Stromtransport über große Distanzen
Die rund 37.000 Kilometer langen Übertragungsnetze in Deutschland ermöglichen den Transport von Strom über große Entfernungen – und dies nicht nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen, sondern länderübergreifend in ganz Europa.
Verteilnetz: Strom bis zum Endkunden
Auf Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Die Netze mit niedrigeren Spannungsebenen dienen der Verteilung des Stroms an die Endverbraucher. Die Stromkreislängen in Deutschland betragen im Bereich Hochspannung aktuell rund 94.000 Kilometer, in der Mittelspannung circa 520.000 Kilometer und in der Niederspannung etwa 1.200.000 Kilometer. Das Braunschweiger Stromnetz ist immerhin über 3.000 Kilometer lang.
Digitalisierung des Stromnetzes
Das Stromnetz der Zukunft transportiert allerdings nicht nur Energie, sondern auch zunehmend Daten. Bis 2032 werden in Deutschland alle analogen Stromzähler ausgetauscht und mit digitalen Zählern oder intelligenten Messeinrichtungen (Smart Meter) ausgestattet. Letztere verfügen über eine Kommunikationseinheit, das sogenannte Smart Meter Gateway. Dieses ermöglicht die datenschutz- und datensicherheitskonforme Einbindung von Zählern ins Stromnetz.

