Hightech auf engstem Raum: Der neue Kabelmesswagen von BS|NETZ

Jeder, der schon einmal eine Reifenpanne hatte, weiß, wie mühselig die Suche nach der defekten Stelle am Rad sein kann. Das ist auch bei Kabeln, die im Erdreich verlegt sind, nicht anders.

Bei BS|NETZ gibt es ein eigenes Team für diese Aufgabe. Die Mitarbeitenden prüfen die Stromkabel im Netzgebiet auf Herz und Nieren, wenn Beschädigungen vermutet werden oder auftreten. Als mobiler Werkzeugkasten im XXL-Format ist der Kabelmesswagen dabei stets gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort im Einsatz. Jetzt wurde das bisherige Fahrzeug durch ein neues Modell ersetzt.

Während im Vorgänger noch analoge Technik verbaut war, deren Hauptkomponenten aus den 1980er Jahren stammten, vollzieht sich mit dem neuen Mobil nun der Sprung in die Digitalisierung der Messtechnik. Alle erforderlichen Messungen können ab sofort aus dem neuen Fahrzeug heraus durchgeführt werden. Durch das neue Equipment wird den Monteuren zudem die Dokumentation der Arbeiten erleichtert, denn alle Schritte und Ergebnisse können direkt vor Ort am PC im Bericht zusammengefasst und ausgedruckt werden.

Darüber hinaus können die wesentlichen Funktionen des jetzigen Systems über eine Handy-App gesteuert werden. Diese kommt vorwiegend während des Rufdienstes zum Einsatz – und zwar immer dann, wenn die Kolleginnen und Kollegen alleine vor Ort sind und sich für die Fehlerortung außerhalb des Messwagens aufhalten müssen. Der Monteur kann die Messgerätetechnik dann über die Applikation außerhalb des Fahrzeuges direkt am Ort des Geschehens bedienen.

Klaus Haarstick, Leiter Messwagen bei BS|NETZ, erläutert einige Details: “Wir haben durch die innovative Technik künftig die Möglichkeit, während einer Inbetriebnahmeprüfung von Mittelspannungskabeln eine Teilentladungsmessung durchzuführen.” Durch diese, erklärt der 55-Jährige weiter, kann unter anderem die Montagequalität der verbauten Kabelinfrastruktur im Erdreich kontrolliert werden. Kleinere Nachlässigkeiten bei der Fertigung, die die Lebensdauer einer Muffe oder eines Endverschlusses verkürzen würden, können auf diese Weise nicht nur erkannt, sondern auch genauestens verortet werden – das erleichtert die Qualitätssicherung im Braunschweiger Kabelnetz enorm.

Ein weiteres Feature im Bereich der Kabeldiagnose ist die sogenannte Verlustfaktormessung. “Die Verlustfaktormessung bewertet Alterungseffekte der Kabelisolation an den eingesetzten Mittelspannungskabeln”, erklärt Klaus Haarstick. Die Analysesoftware ermöglicht eine Berechnung der Alterungsgeschwindigkeit und damit auch der Restlebensdauer eines Kabels – Hightech auf engstem Raum.

Dienstleistungen rund um Netzqualitätsmessungen und Kabelprüfungen bieten wir auch extern an – weitere Informationen dazu finden Interessierte hier.