Fliegende Helfer – bald Drohneneinsatz zur Leitungsinspektion?

Noch Zukunftsvision, möglicherweise bald gelebte Betriebspraxis: Den Zustand der unternehmenseigenen 29 Strommasten, rund 24 Kilometer Freileitung, 12 Umspannwerke sowie der Gasdruckregelanlagen und -übergabestationen im Braunschweiger Stadtgebiet wird BS|NETZ möglicherweise zukünftig mithilfe von Multikoptern überprüfen. Beim vorgelagerten Netzbetreiber Avacon werden Drohnen bereits heute als Arbeitswerkzeug eingesetzt, weshalb Vertreter beider Unternehmen vor kurzem zu einem Erfahrungsaustausch zusammenkamen.

Weshalb Inspektionen turnusmäßig notwendig sind
Stromleitungen unterliegen durch Witterung und weitere Einflüsse einer ständigen Belastung, weshalb sie regelmäßig überprüft werden müssen. Diese Aufgabe ist in der Regel sehr zeitintensiv. Durch den Einsatz von Drohnen aber lassen sich viele Schäden, zum Beispiel nach Blitzeinschlägen oder Stromausfällen, unkompliziert von oben ermitteln: Effizient, ohne Gefahr für die Mitarbeitenden und ohne Abschaltung der entsprechenden Leitungstrassen.

Bei Avacon erleichtern Multikopter schon eine ganze Weile die Inspektion der Energieinfrastruktur. Der Netzbetreiber in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Nordrhein-Westfalen setzt Drohnen vorwiegend ein, um gezielte Inspektionen an Freileitungen, Umspannwerken sowie an Gebäuden von Gasdruckregelanlagen und Gasbrückenleitungen durchzuführen. Ziel ist es, die Leitungsüberprüfung zu vereinfachen und gleichzeitig zu optimieren, um die Netzstabilität weiter zu verbessern. „Wir erhoffen uns durch diesen innovativen Ansatz zukünftig eine noch effizientere und nachhaltigere Instandhaltung von Freileitungen. Zukünftig werden teilautomatisierte Flüge durch KI-ausgewertete Bild- und Videodaten den Zustand der Energieinfrastruktur präziser erfassen, um die Instandhaltung von Freileitungen zu optimieren“, erklärt David Behringer, Betrieb Spezialnetze Strom bei Avacon in Salzgitter.

Welche Chancen der Drohnen-Einsatz bietet

Die Vorteile der “Fehlersuche aus der Luft” liegen auf der Hand – Beispiel Strommasten: Der bloße Aufstieg eines Mitarbeitenden dauert in der Regel etwa 30 Minuten: sichern, aufsteigen, Sichtkontrolle, absteigen, Protokoll schreiben. Die Drohne kann in wenigen Sekunden aufsteigen und Aufnahmen aus Perspektiven machen, die das eingesetzte Personal gar nicht hat. Vor allem ist der Multikopter-Einsatz weitaus sicherer. 

default